Am Balkan scheiden sich die Geister
Der Einfluß des Kosovo-Kriegs auf Rußlands Beziehung zum Westen

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Eine schriftliche Fassung des Protokolls ist ab anfang Juli erhältlich:
Friedrich-Ebert-Stiftung - Abt. Internationaler Dialog - Godesberger Allee 149 - 53175 Bonn 

In einer öffentlichen Internet-Konferenz am 9. Juni 99 diskutieren Politiker, Journalisten und Wissenschaftler über die russische Wahrnehmung des Krieges, Rußlands Rolle in dem Konflikt und die Auswirkungen der Krise auf Rußlands Beziehungen zur EU und zur NATO. Die Konferenz ist offen für alle Interessierten mit einem Internet-Browser.
Die Experten:

• Zoran Djindjic, Dr., Vorsitzender der Demokratischen Partei Serbiens
• Gernot Erler, MdB, Rußland-Experte der SPD und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion -
• Anna Kreikemeyer, Dr.phil., seit 1990 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hamburger Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) - siehe auch 2. Aurora-Konferenz - Vorstellung
• Gabriele Krone-Schmalz, Dr.phil., seit 1978 TV-Redakteurin, von 87 bis 91 Moskau-Korrespondentin der ARD, seit 92 freie Journalistin und Autorin - siehe auch 2. Aurora-Konferenz - Vorstellung
• Andrei Zagorski, Dr., Vize-Rektor des Moskauer Staatsinstituts für internationale Beziehungen, MGIMO
• Klaus Segbers, Dr., Professor am Osteuropa-Institut Berlin, Arbeitsschwerpunkte: Transformationen in Osteuropa und Theorien internationaler Politik
• Galina Woronenkowa, Dr.phil., 87 bis 92 Journalistin in der DDR und Bundesrepublik; Direktorin des Freien Russisch-Deutschen Instituts für Publizistik der Lomonossow-Universität Moskau (MGU) und Professorin an der journalistischen Fakultät

Veranstalter der Konferenz sind die 'Aurora Medieninitiative', die im Herbst 97 von Journalisten und Medienschaffenden gegründet wurde sowie die Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Teilnahme ist kostenlos. Jeder Computer mit Internet-Browser ist zum Lesen und Senden von Beiträgen geeignet. Es wird live diskutiert, Konferenzsprache ist deutsch.
    Mittwoch, 9. Juni 99 von 16 bis 19 Uhr MEZ
Vorabinformationen gib es bei der Friedrich-Ebert Stiftung - www.fes.de/forum ; die Thesen der Experten zum Thema finden sich hier .

Zum Thema:
Beobachter meinen, die Transformationskrise Rußlands führe zu einer Abkehr von westlichen Entwicklungsvorstellungen; zunehmend sei eine Hinwendung zur Identität eines slawischen Kulturkreises feststellbar. Der Kosovo-Konflikt belastet die Beziehungen zum Westen zusätzlich. Von russischer Seite wird den NATO-Staaten vorgeworfen, sich als Weltpolizei zu etablieren. - Die Auswirkungen der Krise auf die Beziehungen Rußlands zum Westen sind noch nicht absehbar. Durch den NATO-Einsatz ist es auch zu einer tiefgreifenden Diskussion über das Selbstverständnis und die Rolle des westlichen Bündnisses gekommen.
Wie wird der Konflikt von Moskau aus wahrgenommen? Welche Rolle nimmt Deutschland ein? Welchen Einfluß hat die Krise auf die Entwicklung in der GUS-Region? - In der live-Konferenz wird auch die Frage diskutiert, wie eine Sicherheitsorganisation aussehen kann, die Menschenrechtsverletzungen und Kriege verhindert. Die Konferenz soll zum besseren Verständnis beider Seiten beitragen und Wege für eine langfristige Verbesserung ihrer Beziehungen aufzeigen.

Die Beiträge bleiben im Internet dokumentiert; gedruckte Konferenzprotokolle sind auf Anfrage von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Internationaler Dialog, zu beziehen.