Protokoll der 5. Aurora-Konferenz vom 9. Juni 99
'Am Balkan scheiden sich die Geister'
Thesen der Experten - Pressemitteilung - Aurora - Friedrich-Ebert-Stiftung 

Eine schriftliche Fassung dieses Protokolls ist ab anfang Juli erhältlich:
Friedrich-Ebert-Stiftung - Abt. Internationaler Dialog - Godesberger Allee 149 - 53175 Bonn
 

Die Teilnehmer und ihre email- bzw. Web-Adressen

Gernot Erler

gernot.erler@mdb.bundestag.dbp.de

http://www.gernot-erler.de

Anna Kreikemeyer

a.kreikemeyer@cl-hh.comlink.de

Aurora Konferenz 2

Gabriele Krone-Schmalz

 

Aurora Konferenz 2

Andrei Zagorski

zagorski@mgimo.ru

 

Klaus Segbers

segbers@zedatfu-berlin.de

http://userpage.fu-berlin.de/~oei/

Galina Woronenkowa

galina_w@dataforce.net / galina_w@df.ru

 


Hinweis: Die neuesten Beiträge erscheinen oben, die Antworten sind jeweils eingerückt; Ergänzungen in [eckigen Klammern].

Betreff: Auf Wieder-Mailen - Von: Anna Kreikemeyer - Datum: 09.06.1999
Lieber virtuelle DiskutantInnen, in der Hoffnung, daß der Anlaß dieser Konferenz uns in Zukunft nicht mehr heimsuchen moege und wir gedeihlicheren Themen zwischen russischen und deutschen MailerInnen entgegensehen, wuensche ich Ihnen noch einen erholsamen Sommerabend. Tschuess!

Betreff: Konferenz - Von: Bernd vd Brincken, Aurora - Datum: 09.06.1999
Die Konferenz bleibt bis Sonntag geoeffnet. Wer noch Fragen oder gerne das letzte Wort hat - dies ist die Chance.
Eine gedruckte Version der Konferenz wird in Kuerze bei der Friedrich-Ebert-Stiftung erhaeltlich sein.
Man beachte auch Ankuendigungen und Links auf der Aurora-Homepage www.kanka.de/aurora. Das Thema der naechsten Konferenz im Herbst: 'Korporatismus oder Individualismus'.
Soweit Dank an alle Teilnehmer, die Friedrich-Ebert-Stiftung und an Cityguide und das Future Point Internet Café.

Betreff: Die Konferenz geht ja noch weiter... - Von: Kai Ehlers - Datum: 09.06.1999
Liebe Sabine Kroeger,
Sie haben da eine Frage gestellt, die mich noch einmal in die konferenz zurückgeholt hat - abgesehen von der kleinen Ermahnung unseres Moderators, daß die Konferenz mit der Verabschideung von Prof. Klaus Segbers nicht gleich zuende sei.
Ihre Frage: Wie sich der Krieg auf das Verhältnis unserer Bevölkerung zur USA auswirkt.
Schwer zu beantworten zur zeit, denke ich. Dazu liegen, glaube ich, bisher keine Daten vor. Intuitiv und aus dem persönlichen Erfahrungsbereich würde ich sagen: Man fühlt sich ein bißchen vergewaltigt, ein bißchen überwältigt, ein bißchen in eine Richtung gedrängt, die man nicht als die eigene erkennt. Wohin das führt ist offen. So viel aber scheint mir sicher: Deutschland ist im Moment im Begriff, seine Position zwischen Rußland und Amerika neu zu bestimmen und ich denke, dies wird die politischen Debatten der nächsten Jahre bestimmen. Kann es eine neue deutsch-russische Achse geben - ein neues Rapallo? Diese Frage wird uns beschäftigen.

Betreff: Auf wiedersehen - Von: Gernot Erler - Datum: 09.06.1999
Ich melde mich ab mit einem freundlichen Gruß an alle Teilnehmer und mit einem Kriegs-Witz (der Witz ist immer noch der verläßlichste Partner bei der Verarbeitung schwer erträglicher Erfahrungen):
Ein NATO-Präzisgeschoss hat den Kölner Dom in Schutt und Asche gelegt. NATO-Sprecher Shea spricht von einem bedauerlichen Fehl-Targeting und kündigt eine sofortige umfassende Untersuchung an. Sie kommt zu folgendem Ergebnis: Es gab eine Fehleingabe in den Zielcomputer - statt Milosevic tippten die NATO-Offiziere Millowitsch ein . . .

Betreff: Abschied - Von: zagorski - Datum: 09.06.1999
Die Intensitaet der Kommunikation scheint deutlich zurueckzugehen und ich muss leider noch einen Termin wahrnehmen.
Es hat mir wirklich Spass gemacht und ich Bedanke mich bei allen.
Sorry, wenn ich irgendwelche Frage uebersehen habe.
Bis demnachst.
Andrei Zagorski

Betreff: Beziehung zu USA - Von: Sabine Kroeger, Hannover - Datum: 09.06.1999
Jetzt moechte ich die Grundfrage der Konferenz einmal umdrehen: Wie wirkt sich die Krise eigentlich auf Deutschlands Beziehungen zu den USA aus? Die Bevoelkerung - erst recht im Osten - war ja mit dem NATO-Auftritt nicht so gluecklich. Wird das auf die USA uebertragen?

Betreff: Auf Wiedersehen - Von: Kai Ehlers - Datum: 09.06.1999
Ja, das war dann wohl die Einleitung des Abschieds? Vielleicht bis zum nächsten mal oder irgendwo einmal im persönlichen gegenüber?
Beste Grüße an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer!
Kai Ehlers
www.kai-ehlers.de

Betreff: - Von: Segbers - Datum: 09.06.1999
Hier geschieht nichts Erkennbares mehr. Außer der Vermehrfachung von Gedanken.
Deshalb - poka!
Do skorogo.
K.S.

Betreff: Abschied - Von: Dr. Galina Woronenkowa - Datum: 09.06.1999
Sehr geehrte KollegInnen,
ich bedanke mich fuer diese on-line Konferenz. Es tut mir leid es so kurz war, sie haben jetzt meine e-mails (frdip@journ.msu.ru \ galina_w@df.ru ). Falls Sie noch Fragen an mich (bzw. an neue junge Generation der Journalisten) haben, dann stehe ich immer ihnen zur Verfugung.
Liebe Fr. Dr. Krone-Schmalz,
es tut mir leid, dass wir uns persoenlich nicht kennen. Sie waren in Moskau, als ich in Deutschland war. Ich bewundere mich bis Heute uber ihre Publikationen aus Russland. Wenn Sie nach Moskau wieder kommen, rufen Sie mich einfach an.
Mit besten Gruessen,
Galina Woronenkowa

Betreff: Weiter in Serbien - Von: Eberhard Doerr - Datum: 09.06.1999
Wie geht es dann (nach einem hoffentlich erfolgreichen Waffenstillstand) in Serbien weiter. Wird Russland der demokratischen Opposition helfen, aus dem Land ein glueckliches Mitglied der Staatengemeinschaft zu machen? Oder was?
Es gibt doch wohl eine Identitaetsfrage, und die wird in Serbien (auch innerlich) verhandelt, ist aber auch stellvertretend fuer die ganze Region. Laeuft alles auf eine moeglichst schnelle "Integration" in die EU bzw. die NATO hinaus? Oder will man lieber "anders" sein / bleiben?

Betreff: Konferenztechnik - Von: Kai Ehlers - Datum: 09.06.1999
Hilfe, ich habe ein Problem.
Ich bekomme in der Rubrik "Neue Beiträge" beim Klick auf "Lesen" nicht den Text, sondern nur eine blaue Fläche. Ist das nur mein Problem? Erbitte Antwort von Aurora.

Betreff: Denk-Folien - Von: Segbers - Datum: 09.06.1999
Ich möchte diese Anregung geben:
Wir müssen uns bemühen, konzeptionelle Folien zu prüfen und ggf. zu wechseln.
Das betrifft den Staatsbegriff. Die Annahme von erfolgreicher, steuerbarer strategischer Interaktion.
Das Rußland-Chiffre, vor allem in Deutschland. Die Rolle von Geschichte und von Mythen.
Letztlich baut sich jede/r sein "Rußland-Bild" selbst nach Bedarf zusammen.
Der Einfluß professioneler Deuter darauf ist begrenzt. Seien wir bescheiden.
Aber drehen wir doch gelegentlich die eigene Begrifflichkeit auf die andere Seite und tasten sie nach ihrem Nutzen ab.

Betreff: 5. Internetkonferenz - Von: Gernot Erler - Datum: 09.06.1999
Ich habe gestern im Deutschen Bundestag in der Kosovo-Debatte die Behandlung von Viktor Tschernomyrdin im eigenen Land angesprochen. Dabei habe ich festgestellt, daß der ehemalige Ministerpräsident sich nicht nur um den Frieden im Kosovo, sondern auch um das Ansehen Russlands in der Welt verdient gemacht hat. Die russischen Kolleginnen und Kollegen aus staatsdumo und Föderationsrat habe ich in einem Appell gebeten, diese positive Wirkung nicht durch eine brutale Kritik an Tschernomyrdin ("Verräter") kaputt zu machen. Was sagen unsere russischen Partner zu einem solchen Appell?

Betreff: Grundsatzfrage - Von: Bernd von den Brincken - Datum: 09.06.1999
Um die Diskussion zu fokussieren: Wird das Verhaeltnis zwischen Deutschland und Russland durch den Kosovo-Konflikt BESSER oder SCHLECHTER?

Betreff: allgemein - Von: Gabriele Krone-Schmalz - Datum: 09.06.1999
ich stimme Herrn Hufen zu - das Verfallsdatum der aktuellen Ereignisse ist in der Tat zu kurz um sinnvoll Gegenstand einer solchen Konferenz sein zu können. Wir brauchen mit Blick auf die Zukunft m.E. Antworten auf folgende Fragen:
- was hat die NATO erreicht?
- wodurch zeichnet sich eine ernstgemeinte Partnerschaft mit Russland aus? also was muss da konkret passieren, auch strukturell
- darf/muss man einen Krieg in Kauf nehmen, um Menschenrechtsverletzungen zu verhindern
- bzw. wie kann man diesen Dingen ohne Krieg Einhalt gebieten?
Und noch etwas: was halten die Beteiligten denn von der Überlegung, dass der NATO Einsatz im Kosovo viel mehr mit der eigenen Identitätsfindung und Existenzberechtigung zu tun hat als mit allem anderen was da angeführt wird.

Betreff: Zoran Djinjic ? - Von: Dr. Galina Woronenkowa - Datum: 09.06.1999
Ich wuerde mich freuen, wenn wir die Meinung unseren jugoslawischen Kollegen Zoran Djinjic zum Kosovo-Konflikt zu horen. Sehr geehrter Herr Djinjic, betrachten Sie diesen Konflikt als Krieg gegen den jugoslawischen Diktator Milosevic oder gegen das jugoslawische Volk?
Galina, Moskau

Betreff: allgemein - Von: Ulrich Hufen, Slawist, Köln - Datum: 09.06.1999
Guten Tag allerseits,
ich würde vorschlagen, die Diskussion von akuten, tagespolitischen Details, wie z.B. die UNO-Resolution, auf ein Minimum zu beschränken. Zum einen weil diese Dinge wirklich eine zu rasante Verfallsgeschwindigkeit haben, zum anderen, und wichtiger, weil man den Politikern der Bundesregierung zwar nicht viel Weitsicht aber doch das Geschick und die Machtmöglichkeiten zusprechen darf, die gefundene "Lösung", den "Fischer-Frieden" oder wie auch immer sie das Ganze nennen werden, nun auch durchzusetzen.
Wichtiger sind doch tatsächlich die langfristigen Konsequenzen des Krieges.
a) die Wirkung als Präzedenzfall für nicht von der UNO, dafür aber von vorgeblichen humanitären Zwängen sanktionierte gewaltsame Form der Konfliktlösung. Damit verbunden: die Zerstörung der Rechtsgrundlagen der Nachkriegsweltordnung
b) und, was Rußland betrifft: wie mir viele Freunde in Moskau mitteilen, versteht man das Vorgehen der Nato dort allgemein als Zeichen dafür, daß eine Integration Rußlands überhaupt nicht mehr vorgesehen ist. Die Rechtfertigungen der Nato gelten als fadenscheinig.

Betreff: Fragen - Von: Walter Kaufmann - Datum: 09.06.1999
Schönen guten Tag,
mein Name ist Walter Kaufmann, ich arbeite als Osteuropa-Referent in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin.
Ich möchte für die Diskussion folgende Fragen aufwerfen:
1) Sicherlich ist Herrn Segbers zuzustimmen, daß es "die russische Außenpolitik" in einem kohärenten Sinne und getragen von einer öffentlichen Debatte so nicht gibt. Dennoch werden ja - wie zuletzt gestern - durchaus Entscheidungen getroffen, die zumindest den Anschein außenpolitischer Handlungsfähigkeit erwecken. Meine Frage: Hat die Kosovo-Krise und die Selbstmandatierung der NATO auch aus russischer Sicht eine Reform der UNO dringlicher gemacht, wie dies von Herrn Erler und vielen anderen zu Recht gesehen wird, oder ist von russischer Seite eher mit einer Blockade von Reformversuchen zu rechnen, da schließlich auch das russische Veto-Recht zur Debatte gestellt werden müßte?
2)In Rußland wurden mir gegenüber mehrfach die globalen Interventionsmöglichkeiten der NATO beklagt, sollte die Schwächung der UNO durch Kosovo dauerhaft bleiben. In diesem Zusammenhang wurde mehrfach auf die zahlreichen Konfliktpotentiale im Kaukasus bzw. in den transkaukasischen Staaten hingewiesen; eine Region, in der rein ökonomisch durch die kaspischen Ölvorkommen mehr "auf dem Spiel steht" als auf dem Balkan. Ist das "Kaukasus"-Szenario also nur eine propagandistische Drohkulisse, oder steigen tatsächlich die Gefahren zukünftiger militärischer Interventionen in dieser Region ohne UN-Mandat
- durch Rußland
- durch die NATO?
Herzliche Grüße
Walter Kaufmann

Betreff: Thesen von Herrn Segberts - Von: Igor Trushkin, Aurora e.V. - Datum: 09.06.1999
1.Wie kommt die oeffentliche Meinung im Westen zu der Idee, dass "Russland militaerisch nicht beeindrueckend" ist? Das ist doch ein gefaerlicher Irrtum.
2.Sie meinen dass "slawische Identitaet eine Fiktion" ist. Das moechte ich bezweifeln. Was stimmt ist, dass die Mehrheit der Russen sich fuer diesen Krieg nicht interessieren, denn sie haben andere Sorgen.
Insofern neige ich zu der Idee, dass viele westliche Massenmedien sowie Politikwissenschaftler sich in der Einschaetzung der Situation in Russland sehr irren.

Betreff: - Von: Segbers - Datum: 09.06.1999
Passiert hier noch etwas, oder ist eine Pause?

Betreff: 5.Konferenz - Von: Zagorski - Datum: 09.06.1999
Das juengste Treffen der G8 Aussenminister in Bonn hat dazu beigetragen, dass die bis dahin offenen Details, wenn auch kontrovers, aber doch geregelt worden sind. Mit der Verabschiedung des Entwurfs der Resolution des Weltsicherheitsrates haben wir eine festere Grundlage fuer eine gemeinsame Position. Das heisst, wir sind eindeutig auf einem kooperativen track [Schiene].
Die kritischen Fragen bleiben doch:
1. wann und ob es ein Resultat in den Gespraechen des Militaers ueber die Details des Abzuges bzw. des Einzuges der Friedenstruppen gibt. Solange es da kein Resultat gibt, wird der politische Prozess im Weltsicherheitsrat nicht eingeleitet (solange die Anschlaege nicht aufgehoert haben).
2. welche Revisionsvorschlaege kann man noch im Weltsicherheitsrat, u.a. von China erwarten. Wird es den Prozess bremsen? Wie lange und wie ernsthaft?

Betreff: Neues Lesen - Von: Bernd von den Brincken - Datum: 09.06.1999
Technischer Hinweis: Um die jeweils neuesten Beitraege zu sehen, sollte man auf die Taste "Reload" oder "Neu laden" (meist drittes Symbol von links auf dem Browser) druecken.
Alternativ kann man Liste aller Beitraege nach Zeit abrufen ueber den Link "Neue Beitraege" (links oben).

Betreff: 5. Konferenz - Von: Gernot Erler - Datum: 09.06.1999
Guten Tag aus Freiburg.

Betreff: Konferenz - Von: Klaus Segbers - Datum: 09.06.1999
Guten Tag aus Berlin!

Betreff: Willkommen ! - Von: Bernd von den Brincken, Aurora - Datum: 09.06.1999
Willkommen zur 5. Internet-Konferenz von Aurora und der Friedrich-Ebert Stiftung! Von Herrn Djindjic gibt es eine Zusage zur Teilnahme, allerdings momentan kein Telefonkotakt (mit Montenegro), seine Teilnahme ist also nicht sicher. Herr Erler wird sich ab 17:00 einschalten - alle anderen Experten sind online.
Noch ein Wort zur Technik: Bitte verwenden Sie nicht die deutschen Umlaute (äöü), denn diese koennen in Moskau nicht angezeigt werden, schreiben Sie bitte oe, ue, ss usw.
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Zum Thema: Wir haben nicht den Anspruch eines Nachrichtenmediums, aber angesichts der aktuellen Entwicklung moechte ich den Experten die Gelegenheit geben, einen _kurzen_ Kommentar zur aktuellen Lage zu geben. Danach koennen aus der Oeffentlichkeit oder untereinander Fragen diskutiert werden.

Betreff: Fragen an die Referenten - Von: Kai Ehlers - Datum: 09.06.1999
Liebe Teilnehmerinnen, liebe Teilnehmer dieser Konferenz - Guten Tag!
Ich bin Kai Ehlers, Publizist, habe an den letzten vier Foren teilgenommen, bin soeben aus Moskau zurückgekehrt, wo ich zum "kak ras", also genau zum Thema zwei Wochen recherchiert habe.
Meine Fragen:
1. Herr Erler, MdB
Was verstehen Sie konkret unter "Einbindung statt Ausgrenzung"? Wer soll da wen einbinden? Darf die Einbindung mit Gewalt erfolgen? Hieße es nicht besser: Kooperation statt Zwangsintegration?
Zweite Frage: Wie weit geht Ihrer Meinung nach Europa?
2. Frau Dr. Kreikemeyer,
Selbst-Isolierung Rußlands? Geht das nicht an denn Tatsachen vorbei? Erst NATO-Ost-Erweiterung, dann NATO-Selbstmandatierung - jetzt NATO-Friedenstruppen? Ist nicht eher Frau Krone-Schmalz zuzustimmen, daß Rußland mit seinem Veto in der UNO die Notbremse gezogen hat?
3. Frau Dr. Krone-Schmalz,
Danke! Da spricht mir doch mal jemand aus dem Herzen!
Jedoch eine Frage: Haben wir Rußlands Situation wirklich "verpennt"? Ist die Einkreisung Rußlands, dann seine Umgehung, schließlich seine Brüskierung in den Friedensverhandlungen nicht Politik?
Zweite Frage: Was meinen Sie mit der "neuen Sicherheitsstruktur"? Ich verstehe darunter das, was unter dem Stichwort "multipolar" heranwächst. Glauben Sie, daß der Westen unter Führung der USA bereit ist, eine solche Perspektive zu akzeptieren?
4. Herr Dr. Sagorski,
Sind Sie bei der Skizze der Haltung Rußlands zum NATO-Krieg nicht etwas sehr zurückhaltend? Der krieg wird doch in Rußland nicht nur als "Verstoß" gegen die UN-Charta, nicht nur als "keine Lösung" verstanden, sondern eindeutig auch als Agression?
5. Herr Professor Segbers,
Ich glaube Sie irren, wenn sie meinen, die deutsch-russ. Beziehungen würden sich durch den krieg nicht ändern. Tatsache ist: die NATO wird als USA wahrgenommen, ja, aber tatsache ist auch, daß von Deutschland erwartet wird, sich von der NATO abzusetzen - mehr als zuvor. Und im Hintergrund steht die Warnung: Wenn ihr Euch am Bodenkrieg beteiligt, ist das für uns die Wehrmacht.
6. Frau Dr. Wororenkowa,
Ist Rußland Ihrer Meinung nach heute schwach oder (noch) stark?
Viele russische Analytiker meinen ja sogar, Rußland werde durch den krieg - solange er kein heißer werde - gestärkt: Erstens innenpolitisch um eine gemäßigte nationale Politik zusammengeschweißt, zweitens international in seiner Rolle als Protagonist für eine multizentrale neue Weltordnung gestärkt.
Soweit,
bin auf Ihre Antworten gespannt.
Beste Grüße,
Kai Ehlers

Betreff: 5.Konferenz - Von: Andrei Zagorski - Datum: 09.06.1999
Hallo,
Ich dachte, wir machen die Probe auf der Interna, wo ich auf alle gewartet habe.

Betreff: Schoenen Guten Tag aus heissen Moskau - Von: Dr.Galina Woronenkowa - Datum: 09.06.1999
Gluecklicherweise bin ich da. Evt. funktioniert unsere Verbindung. Ich freue mich, mit Ihnen zu diskutieren.Galina

Betreff: test - Von: Peter Scheible - Datum: 09.06.1999
Hallo, ich bin nicht an meinem eigenen Komputer, sondern in der UB. Hier gibt es mit dem mailen gewisse Probleme, deswegen will ich mal sehen, ob ich jetzt auch aktiv oder nur passiv teilnehmen kann. Dazu dient diese testmail.

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